Ein subjektiver Blick in Gemeinde und Kommunalpolitik von Erika Reußwig

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Prüfantrag Verkehrssicherheit

Presse-Information – Angenommener Prüfantrag (GVe2012/054)

Text Prüfantrag:

Im Ortsteil Bernbach gibt es derzeit keine einzige direkte Verbindung zwischen dem Bereich Sportplatz/ Friedhof und dem Bereich Kindergarten/Kirche (Straßenübergang Birkenhainer- bzw. Lindenstraße) Es ist zu klären, wie eine sichere Überquerung der Durchgangsstraße speziell für Kinder und ältere Bürger gestaltet werden kann. Ähnlich verhält es sich mit der Ortsdurchfahrt in Horbach. 

Begründung:

Obwohl oft unumgänglich, erscheint eine Überquerung der Durchgangsstraßen (trotz Tempo-30-Zonen) derzeit nicht immer gefahrlos möglich zu sein. Durch parkende Fahrzeuge entstehen Sichtbarrieren, die speziell für kleinere Personen riskant sind. Hier muss dringend für gute und sichere Lösungen gesorgt werden. Besorgte Bürger haben auf das Problem aufmerksam gemacht.

Sachstand:

Wie vorgeschlagen haben sich die Ortsbeiräte in ihren August-Sitzungen intensiv mit der Lage befasst und unsere Einschätzung umfänglich bestätigt. Ihre Empfehlungen lauten:

Bernbach:

–       Der Gemeindevorstand wird gebeten, im Bereich der Friedhofstaße/Ecke In der Burg, sowie im Bereich Kleinbahnstraße/John.-F.-Kennedy-Straße Querungshilfen zu schaffen.

–       Angeregt wird die Installation einer Geschwindigkeits-Messanlage im Bereich der Lindenstraße, von Gelnhausen kommend.

–       Mit der Regenbogenschule und dem Kindergarten Don Bosco soll Kontakt aufgenommen werden mit dem Ziel Schülerlotsenhilfe zu schaffen.

Horbach:

–       Im Bereich der Ortseinfahrt von Altenmittlau und Neuses in die Erschließungsanlage Zur Kleinbahn bietet sich – auch wegen der hier endenden Fuß- und Radwege und der Einmündungen der Anliegerstraßen – ebenfalls eine Querungshilfe an.

–       Ein weiterer Schwerpunkt für die Verkehrssicherheit von Radfahrern und Fußgängern ist der Dorfplatz in der Ortsmitte. Mehrere Versuche in der Vergangenheit scheiterten an den Fachbehörden. Da der Übergang vom Dorfplatz über die Dorfstraße zur Goldgasse aber von vielen Schul- und Kindergartenkindern, Bank-, Einzelhandels- und Arztkunden genutzt wird, wird dringend angeraten, dort einen Fußgängerüberweg einzurichten.

Der Fraktionsvorsitzende Gerhard Hof: „Wir freuen uns über die aktive Unterstützung der Ortsbeiräte und sehen uns gemeinsam auf einem guten Weg zu mehr Verkehrssicherheit. Nun muss dafür gesorgt werden, dass wir in der Gemeinde schnell zu tragfähigen Ergebnissen kommen.“

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Startschuss

Ein ereignisreicher Herbst liegt vor uns. Nach der Sommerpause geht es jetzt in eine anstrengende Phase bis zum Jahresende.

  • Im September wählt Freigericht seinen neuen Bürgermeister. Der Wahlkampf geht auf die Zielgerade. Am 29. August 2012 findet für alle interessierten Bürger in der Freigerichthalle eine Podiumsdiskussion mit den Kandidaten statt. Machen Sie sich vor der Wahl bitte selbst ein Bild.
  • Zum Gemeinde-Haushalt 2012 sind wichtige Entscheidungen zu treffen. Weil es der Gemeinde offensichtlich nicht gelungen ist, die Ausgaben des defizitären Haushalts selbst ausreichend zu reduzieren, hat uns die Kommunalaufsicht Kürzungen ins Stammbuch geschrieben. Das wird jetzt eine spannende Abstimmung, wo genau wie viel Geld gespart werden soll.
  • Neben den vielen offenen „Baustellen“ wie z.B. Hallenbad, Bau Kita / U3-Betreuung, Baugebiete, Alternative Ortsumgehung, Verkehrssicherheit, Video-Überwachung Bahnhof, Begegnungsstätte, Energie-Wende, DSL/Breitband-Ausbau, Mobilfunk-Konzept, Forsteinrichtung, Tourismus-Konzept etc. 
  • gibt es neue zusätzliche Aufgaben wie zum Beispiel Kalksteinbruch,  Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz, (wieder) Lederfabrik Bernbach.
  • Hinweis: Aktuelle Anträge  unserer Fraktion aus der Sommerpause sind zu Ihrer Kenntnis übrigens auf der Seite „Anträge GV“ hinterlegt.
  • Hinzu kommen die hohen Anforderungen an die Erstellung eines zukunftsfähigen Haushalts-Entwurfs für 2013. Da ist jede Menge Arbeit fällig. Irgendwann muss endlich damit begonnen werden, die Ausgaben den Einnahmen anzupassen, – wir sollten das Heft selbst in die Hand nehmen.
  • In diesem Zusammenhang: Mal sehen, wie aussagefähig das Zahlenwerk des Wirtschaftsplans des Eigenbetriebs für 2012 und 2013 ausfällt, – und wann es vorgelegt wird.

Es gibt viel zu tun. Bitte begleiten Sie uns bei der Arbeit. Schließlich sind Sie von allen Beschlüssen direkt betroffen.

Die Sitzungen der Gremien der Gemeindevertretung sind weitgehend öffentlich. Sofern ich davon Kennntnis bekomme, notiere ich die Termine hier auf meiner Seite. Es wäre nicht nur schön, sondern auch überaus wichtig, dass sich möglichst viele Bürger über die Arbeit ihrer gewählten Vertreter informieren und auch an den Sitzungen der Gremien teilhaben.

Freuen wir uns auf eine arbeitsreiche Zeit, konstruktive Diskussionen und vor allem auf gute Ergebnisse.

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Biomassehof Kalksteinbruch

Die Wellen schlagen hoch. Es geht um die Zukunft des Kalksteinbruchs in Altenmittlau. Es gibt wohl erste grobe Überlegungen, dort zukünftig vielleicht einen Biomassehof zu betreiben. Bisher gibt es dazu jedoch weder konkrete Beratungen noch Beschlüsse. Trotzdem sind die Anwohner natürlich besorgt.

Hier geht es offensichtlich um den Spagat, dass auf der einen Seite unsere Energieversorgung nach dem Atomausstieg möglichst lokal sichergestellt werden muss (mit Wasser- oder Windkraft und mit innovativen Unternehmen kann Freigericht kaum dienen…), auf der anderen Seite haben die Anwohner sich anscheinend auf die Zusage verlassen, dass keine weitere industrielle Nutzung in ihrer Nachbarschaft vorgesehen ist.

Was ist aus meiner Sicht empfehlenswert?

  • Wichtig: Unbedingt kühlen Kopf bewahren.
  • Ein zweites Golfplatz-Drama wird es in Freigericht bestimmt nicht geben.
  • Klarheit herstellen – mit Gerüchten ist niemandem gedient.
  • Besser erst die Pläne verifizieren – mit möglichst allen Daten und Fakten.
  • Gemeinsam an einen Tisch setzen und partnerschaftlich reden.
  • Fairness und Offenheit sind Gebot.
  • Jede Seite muss die Chance haben, ihre Überlegungen, Wünsche und Bedenken vorzutragen.
  • Wenn die Fakten komplett, objektiv und eindeutig vorliegen:
  • Zusammen eine gute Lösung suchen, die für alle Beteiligten akzeptabel ist (Win-win!).

Für Betroffene bietet es sich an, wachsam zu sein. Geknurrt werden sollte aber wirklich erst dann, wenn die Fakten ganz sicher unbefriedigend ausfallen sollten. Dann kann man immer noch das Kettenhemd anlegen (wozu es hoffentlich nicht kommen wird).

Bei unverrückbaren Standpunkten werden die Möglichkeiten für gute Ergebnisse gleich im Keim erstickt. Das können wir derzeit überhaupt nicht gebrauchen im Freigericht. Wir haben wahrlich genug andere Sorgen.

Übrigens: Nicht aus den Augen zu verlieren ist bei allen Überlegungen auch der Aspekt der geologischen Einzigartigkeit des Steinbruchs als Azurit-Fundstelle. Wir haben auch so einen kleinen Fund bei uns zu Hause. Wäre ungeschickt, dies einfach zuzuschütten.

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St. Quentin-Fallavier-Straße

Aktueller Zwischenstand:

Ein ziemlich verduzter Anwohner hat mich darüber informiert, dass die von der Gemeindevertretung für 6 Monate beschlossene Einbahnstraßen-Lösung ohne Rücksprache, Erklärung oder Angabe von Gründen bereits wieder abmontiert worden ist. Ich habe mir das angesehen und war auch ziemlich ratlos. Das widerspricht meines Wissens dem Beschluss der Gemeindevertretung, danach hätte der Test eigentlich bis etwa November dauern müssen, wenn ich richtig rechne.  

Rechtlich einwandfrei kann es zwar schon sein, dass der Bürgermeister als Ortspolizeibehörde eine solchen Rückbau jederzeit anordnen kann. Aber die angekündigte Einbindung der Anwohner hat es offensichtlich nicht gegeben. Es ging darum, die Lasten zu verteilen und einen St.-Florians-Freibrief (egal, für wen) zu vermeiden.

Ob die Gemeindegremien beteiligt wurden, kann ich – wegen meines krankheitsbedingten Ausfalls – derzeit (noch) nicht beurteilen.

Alle unten aufgeführten Punkte gelten jedoch nach wie vor. Und den Kosten-Aspekt werde ich auch nicht aus den Augen verlieren. Schließlich hat der Abbau erneut Aufwand verursacht. 

Stand 12. Februar 2012:

Nach der erneuten Behandlung in der Gemeindevertretung am Freitag halten wir für wichtig (siehe: unsere Anfrage und unseren Änderungsantrag):

  1. Es muss gemeinsam durch alle Beteiligten eine vernünftige Lösung gesucht werden.
  2. Im Vordergrund steht die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.
  3. Jeder Anwohner und Besitzer in den betroffenen Straßen muss bereit sein, seinen Beitrag zu leisten. Es ist nicht einzusehen, warum die Risiken sich nur auf eine Straße beschränken sollen.
  4. Den Bedürfnissen der Landwirtschaft ist Rechnung zu tragen.
  5. Der Ankauf eines Randstreifens zur Verbreiterung und Befestigung des Weges soll umgehend in Angriff genommen werden.
  6. Die Umsetzung eines zeitlich befristeten (6 Monate) Einbahnstraßen-Tests erscheint sinnvoll.
  7. Das Angebot der Moderation durch eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Herrn Reinhold Trageser begrüßen wir ausdrücklich.
  8. Wir werden auf jeden Fall verlangen, dass der Gemeindevertretung alle bisher verursachten und zukünftig entstehenden Aufwendungen und Kosten vorgelegt werden.
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Dirt-Park: Kosten und Genehmigungen?

Der örtlichen Presse war am Wochenende zu entnehmen, dass die CDU-Fraktion detailliert Auskunft verlangt zu offenen Fragen zum neuen Dirt-Park-Projekt der Gemeinde. Gut so! Ganz offensichtlich sehen also nicht nur neue Gemeindevertreter ein Informations-Defizit, sondern auch erfahrene „alte Hasen“.

Denn schaut man sich die Fragen genauer an, kann man schnell feststellen, dass es mehr als nur marginale Überschneidungen mit einer Anfrage gibt, die von uns schon Mitte Juni 2012 offiziell vorgelegt wurde. Wer hätte das gedacht: Unterstützung für uns durch die CDU-Fraktion.

Die Anfrage im Wortlaut: GV-Dirt-Park 2012.06.12

Bei aller Freude über den kollegialen Schulterschluss: Wieso  bedurfte es der Aufnahme durch die CDU, bis in den regionalen Medien berichtet wurde? Bemerkenswert, wie viele Wochen vorher keinerlei  Notiz davon genommen wurde.

Zur Erinnerung ein Bericht aus dem Mai 2012: https://fuerfreigericht.wordpress.com/2012/05/20/dirt-park-und-burgermeister-wahlkampf/

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Spar-Zwang: Wer soll es richten?

Wie sehen Sie das? Ich kann es absolut nicht leiden, wenn ich reagieren muss statt zu agieren. Dann hat man die Lage nämlich meistens nicht mehr selbst in der Hand.

Genau dieses Problem haben wir derzeit beim Gemeinde-Haushalt. Die Vorlage für 2012 ist nun offensichtlich zwar genehmigt, aber nur unter Auflagen. Will sagen: Von der Kommunalaufsicht wurden verbindlich Einsparungen verordnet, die umzusetzen sind. Ich persönlich finde es für die Leitung ziemlich peinlich, wenn eine Kommune „ferngesteuert“ werden muss, schließlich war die Misere absehbar.

Davon abgesehen, dass die Städte und Kommunen zur Erfüllung ihrer unzähligen wichtigen Aufgaben natürlich viel zu wenig Geld aus dem großen Steuer-Topf zur Verfügung haben, taucht diese Situation nicht plötzlich und unerwartet aus dem Nirwana auf, sondern wurde über lange Jahre sorgsam gezüchtet. Wenn man dauerhaft mehr Geld ausgibt als man besitzt, dann geht das zwangsläufig früher oder später irgendwann in die Binsen.

Was machen unsere Nachbarn? Der Spar-Zwang treibt zuweilen bigotte Blüten. Es werden

  • Gebühren erhöht,
  • neue Steuern erfunden,
  • Streichungs-Arien durchgezogen oder
  • un-/mögliche Neuerungen eingeführt.

(Zum Beispiel teurere Eintrittspreise, Bestattungen, Kindergartengebühren. Auch die armen Hunde – bzw. ihre Steuern – sollen es wieder richten helfen.)

Seit ich in der Kommunalpolitik aktiv bin, habe ich im Freigericht bisher noch keine bewussten und strukturierten Bemühungen um einen zielorientierten Weg wahrgenommen, obwohl der Kämmerer schon mehrfach sehr deutlich auf die missliche Lage aufmerksam gemacht hat. Im Gegenteil, wir geben Jahr für Jahr immer noch etwas mehr Geld aus. – Auch derzeit ist es ziemlich still um das ganze Thema. Dem Bürgermeister-Wahlkampf sei Dank!

Dabei geht diese Frage uns ALLE elementar an und macht vor Parteigrenzen nicht halt. Meine Bemühungen – z. B. im Haupt- und Finanzausschuss – ein gezieltes Vorgehen für einen konzeptionellen Optimierungs-Prozess und mehr Transparenz anzustoßen, waren (bisher) leider nicht von Erfolg gekrönt. Aber es muss kräftig gespart werden, da beißt die Maus keinen Faden ab. Gefragt ist nach meinem Geschmack eine Allianz der Anständigen: Alle müssen die Ärmel hochkrempeln. Wirklich alle Etat-Positionen müssen auf den Prüfstand. Diskussionen müssen geführt werden – in der Sache hart und konkret, im Ton fair. Nur so ist die Wende noch zu schaffen. Wann endlich nehmen wir unser Schicksal beherzt in die Hand?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine helfende Hand am einfachsten am Ende des eigenen Arms zu finden ist. Damit „fahre“ ich persönlich seit vielen Jahren recht gut, – trotz mancherlei Tücken, die nun mal zum Leben gehören.

Und deshalb plädiere ich dafür, dass alle politischen Kräfte

  • diesem Spuck jetzt ein gutes Ende bereiten,
  • sich endlich zusammen aufmachen,
  • und dem Haushalt eine dauerhaft solide Basis geben.

Die Stadt Gießen hat sich eine besondere Maßnahme überlegt. Dort soll direkt nach den Sommerferien eine Bürgerbefragung zu Spar-Potenzialen stattfinden. Das kann man von verschiedenen Seiten betrachten:

Wie sehen Sie das grundsätzlich?

Wer ist nach Ihrer Meinung vorrangig dafür verantwortlich, dass die Freigerichter Finanzen endlich „ins Lot“ gebracht werden? 

(Sie können insgesamt eine Stimme zu vergeben.)

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Ergebnis: Bürgermeister-Quiz

Hier die Quiz-Ergebnisse und – wie versprochen – die richtigen Antworten in roter Farbe.

Gemeinde

  • 17 % = Die GEMEINDE hat keine Schulden.
  • 25 % = Die GEMEINDE hat Schulden von rund 5.000.000,00 €.
  • 58 % = Die GEMEINDE hat Schulden von über 10.000.000,00 €.

Eigenbetrieb:

  • 18 % = Der EIGENBETRIEB (= Bauhof, Hallenbad, Immobilien) erwirtschaftet Gewinn.
  • 82 % = Der EIGENBETRIEB (= Bauhof, Hallenbad, Immobilien) hat über 3.000.000,00 € Schulden.

Hallenbad:

  • 18 % = Die Renovierung des HALLENBADS ist bereits berücksichtigt.
  • 82 % = Kosten für die Renovierung des HALLENBADS kommen noch hinzu.

Abwasserverband:

  • 10 % = Freigericht hat keinen Anteil an den Schulden des ABWASSERVERBANDS.
  • 90 % = Der Freigerichter Anteil an den Schulden des ABWASSERVERBANDS liegt bei über 3.500.000,00 €.

Verbindlichkeiten:

  • 30 % = Die SUMME aller Verbindlichkeiten liegt unter 10.000.000,00 € – mit fallender Tendenz.
  • 70 % = Die SUMME aller Verbindlichkeiten liegt über 17.000.000,00 € – mit steigender Tendenz.

Haushalt:

  •    9 % = Der HAUSHALT ist ausgeglichen (= Einnahmen decken Kosten).
  • 91 % = Der HAUSHALT ist defizitär (= Einnahmen sind geringer als Aufwand).

Sehr erschrocken? Für eine positive Zukunft Freigerichts ist eine verantwortungsvolle Haushaltspolitik (über)lebenswichtig. In vielen Nachbar-Kommunen wird schon mit spitzem Bleistift und Tatkraft an Kehrtwenden geschraubt. Das Ziel heißt: ausgeglichener Haushalt. In Freigericht ist davon für mich derzeit leider noch nichts spürbar. Man lebt derzeit immer noch relativ sorglos. Aber wer sich die Zahlen anschaut, der weiß was die Stunde geschlagen hat. Ich verweise auf meine Rede zur Vorlage des Etats 2012 (siehe: Veröffentlichung vom 24. März 2012 ).

Nur wenn allerschnellstens damit begonnen wird, einen Weg aus der haltlosen Lage zu suchen, genaue Ziele zu vereinbaren und stringent umzusetzen, ist eine halbwegs verträgliche Lösung in Sicht. Aber wer hat dazu den nötigen Mumm?

Schielt doch jede Wählergruppierung (vielleicht auch unbewußt) nach möglichen Auswirkungen für die nächste Wahl, statt sich auf den zugegebenermaßen unbequemen Weg zur Konsolidierung zu machen. Die Zeit verrinnt. Keiner mag den Schwarzen Peter haben. Und so schiebt sich das Problem von Jahr zu Jahr weiter. Die Lage wird zunehmend dramatisch. Irgendwie haben sich alle an die hohen Schulden gewöhnt. Wie bei der aktuellen Entwicklung in Land, Bund und Europa lebt man gut mit dem „bewährten“ Grundsatz: Nach uns die Sintflut!

Wenn im kommenden Haushalt 2013 nicht rigide gespart wird, kann man diesem guten Gewissens nicht zustimmen. Die Folgen der immensen Schuldenlasten haben letztlich doch unsere Kinder und Enkel zu tragen. Unverantwortlich! Einem solchen Haushalt 2013 werde ich jedenfalls auf keinen Fall zustimmen, das ist schon jetzt klar. 

Ausnahmslos alle Redner in der Gemeindevertretung hatten den Sparzwang in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen gestellt. Seit der Diskussion war mittlerweile fast ein ganzes Jahr Zeit, Möglichkeiten zu prüfen und Schwerpunkte zu setzen. Wo sind die nötigen Veränderungen geblieben? Unserer Kämmerer hat mein volles Mitgefühl: Seine schwere und undankbare Aufgabe gleicht einem Kampf mit Windmühlen.

Auf unseren nächsten Bürgermeister kommt somit eine Mammut-Aufgabe mit beträchtlicher Verantwortung zu. Als Leiter der Verwaltung hat er dafür zu sorgen, dass diese Wende gelingt, ein arg hoher Anspruch, selbst für eine fachlich kompetente Persönlichkeit! Es reicht deshalb nicht aus, wenn ein Kandidat nur ein netter und kommunikativer Kerl ist. Wir brauchen jetzt eine Führungspersönlichkeit mit Charisma, die zudem den Mut hat, auch unpopuläre Maßnahmen ohne Wenn und Aber durchzuziehen.

  • Schauen Sie sich also bitte die drei Kandidaten genau an.
  • Bitte prüfen Sie, wer speziell zum Haushalt eine treffende Analyse und mutige Konzepte zur Trendwende vorlegt.
  • Beobachten Sie bitte genau, wer welche eigenen Vorschläge für Einsparungen / Veränderungen konzipiert. 
  • Fragen Sie bitte in Diskussionen oder beim persönlichen Gespräch nach Details und ihren Auswirkungen.
  • Schauen Sie: Wer ist nach Ihrer Sicht in der Lage, seine Ideen letztlich auch tatsächlich durchzusetzen?

Jeder Bürger hat mit seiner Stimme die Möglichkeit – das Recht – die Pflicht,  die Geschicke der Gemeinde zu beeinflussen. Nehmen Sie diese grundgesetzliche verbriefte Freiheit bitte unbedingt wahr…

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Spessart-Wälder

Über Monate hat sich die Gemeindevertretung bereits intensiv mit dem Thema Rekommunalisierung und den Rahmenbedingungen für die kommende Forsteinrichtung beschäftigt.

Wie wichtig eine nachhaltige Bewirtschaftung unter Regie eines kompetenten und verantwortungsvollen Fachmanns ist, zeigt sich derzeit im Grenzgebiet zu Bayern. Obwohl die uralten Buchenwälder des Spessarts von überwältigender Schönheit und von internationaler Bedeutung sind, lässt Bayern laut Greenpeace seine alten Laubwälder in unserer unmittelbaren Nachbarschaft rücksichtslos ausbeuten.

Im Frühjahr haben Greenpeace-Aktivisten auf einer Wiese im Spessart ein Camp errichtet, mehr als 20.000 Baumriesen vermessen (darunter etwa ein Drittel Biotopbäume mit Höhlen, Spalten und Nestern, die vielen Arten Lebensraum bieten) und die wertvollen Buchenbestände erstmals dokumentiert. Diese Karten sollen einen wichtigen Beitrag liefern für einen effektiven Waldschutz. Ziel ist, dass diese ökologisch wertvollen Bäume stehen bleiben und nicht gefällt werden. Es gibt für Bayern bisher offenbar keine offiziell gesicherte Informationen, wo es noch wertvolle Buchenwälder gibt.

Laut Greenpeace gibt es in Deutschland insgesamt nur noch 3 Prozent Laubwälder, die mehr als 140 Jahre alt sind. Diese sind von wirklich herausragender Bedeutung, denn sie beherbergen bis zu 6.000 Tierarten und speichern in Stämmen und Wurzeln riesige Mengen Kohlenstoff. Der Spessart gehört zu den ökologisch wertvollsten Laubwaldgebieten Deutschlands und eignet sich besonders gut für die Ausweisung großer Schutzgebiete.

Hintergrund: In der UN-Bodendiversitätskonvention hat sich Deutschland verpflichtet, bis zum Jahr 2020 10 Prozent der öffentlichen Wälder nicht mehr zu nutzen. Bisher sind lt. Greenpeace nicht einmal 0,5 Prozent der Buchenwälder geschützt, europäische Naturschutz-Richtlinien würden in großem Stil verletzt: „Im Spessart wurden uralte Buchen gefällt, alte Buchenbestände kahl geschlagen oder mit nicht-heinischen Baumarten unterpflanzt.“, klagen die Aktivisten. Gefordert wird ein vorübergehender Einschlagestopp, bis tatsächlich 10 Prozent der Wälder geschützt sind, sowie eine schonende ökologische Forstwirtschaft in deutschen Wäldern.

Nach Eilmeldung vom Juni 2012 haben die Bayerischen Staatsforsten beim Schutz der alten Buchenwälder im Spessart eingelenkt. In den sogenannten Klasse 1-Wäldern (über 180 Jahre alte Buchen) sollen keine Bäume mehr gefällt werden. Ein erster kleiner Erfolg, aber noch keine ausreichende Lösung.

Nähere Infos und eine Mitmach-Aktion unter:

aus: Greenpeace-Nachrichten 02/2012

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Sommerpause

Obwohl ich im Haupt- und Finanzausschuss durch meine neue Situation nun keine direkten Akzente mehr setzen kann, habe ich mir dies für die nächste Zeit vorgenommen:

Während der parlamentarischen Sommerpause bis Anfang September werde ich mich neben den bekannten Aufgaben (Umgehungsstraße, Hallenbad usw.) vordringlich zwei Schwerpunkt-Themen widmen, die mir persönlich besonders wichtig sind und die inhaltlich auf Versprechen aus dem Wahlkampf basieren, die möglichst komplett und gründlich abgearbeitet werden sollen. Infos dazu demnächst hier auf der Seite.

Und bevor ich es vergesse: Im Wort bin ich auch (immer) noch

  • zum Beispiel bei Herrn E. Franzke zur Strahlung der Mobilfunkmasten und zum Mobilfunkkonzept,
  • bei mehreren Bürgern zur Verkehrssicherheit (verschiedene laufende Anträge)
  • und außerdem werden im Herbst natürlich (wieder) die Themen Haushalt und Finanzen bzw. Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs im Vordergrund stehen.

Grundsätzlich werde ich Sie, meine Freigerichter Nachbarn, auf dieser Seite in der nächsten Zeit zu meinen Überlegungen um Ihre aktive Unterstützung bitten:

  • Ihre Meinung,
  • Ihre Korrekturen
  • und Ihre Ergänzungen.

Außerdem ist es für mich spannend, welche Inhalte und Probleme von Bürgern zusätzlich priorisiert werden. Wer hat gute Ideen/Anregungen für mich?

In Kürze werde ich auf dieser Seite zudem eine neue Umfrage anbieten, die auf reges Interesse treffen dürfte. Lassen Sie sich überraschen, ich bin mitten in den Vorbereitungen.

In diesem Sinne wünsche ich zum Ferienstart

  • allen Freigerichtern eine schöne Sommerpause und viel Spaß bei tollem Wetter,
  • allen Reisenden aufregende neue Erfahrungen, sowie eine gesunde Heimkehr
  • und uns ALLEN eine gesegnete Zeit und eine gute Erholung.

Bleiben Sie gesund und munter! Und kommen Sie mal wieder zur Ruhe.

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Melde mich zurück

So, da bin ich wieder. Naja, noch nicht so ganz wieder hergestellt, aber für die Umstände doch schon in verhältnismäßig brauchbarem Zustand, meine ich. So langsam kann jetzt die Rückkehr in den Alltag beginnen.

Falls es jemanden auch mal ins Krankenhaus ziehen sollte: Das Team um den Chefarzt der Chirurgie, Herrn Dr. Hanns-Jörg Mappes und seine Station 2a im Krankenhaus in Wasserlos kann ich nur aller wärmstens weiterempfehlen. Nach sehr guten Erfahrungen habe ich mich erneut für Alzenau entschieden und dies keine einzige Sekunde bereut.

Natürlich kann ich die medizinische Betreuung fachlich nicht beurteilen, schließlich bin ich kein Arzt. Doch ich habe ein sehr gutes Gefühl und höchstes Vertrauen.

Als Qualitäts-Auditor kann ich allerdings die Umstände meiner Betreuung kompetent einschätzen. Und da muss ich anerkennend feststellen: Wir wurden ganz hervorragend begleitet. Das Personal war insgesamt und jederzeit sehr zugewandt, serviceorientiert und empathisch, wie zum Beispiel die nach außen so resolute Schwester Anna mit ihrem vergebens versteckten butterweichen Herzen: ‚Jeder Widerstand ist zwecklos!‘  😉

Die Leute sind eine wirkliche Zierde für ihren Berufsstand – genial. So muss das sein. Ein riesiges Dankeschön nach Wasserlos!

Und so haben meine sehr nette Bettnachbarin Susi N. (Ganz liebe Grüße!) und ich trotz der Behandlung eine wirklich angenehme Zeit hinter uns. Nur schade, dass beim vielen Lachen die Wunden anfangs noch so weh tun…

Bis nach den parlamentarischen Sommerferien will ich wieder richtig fit sein und auch kommunalpolitisch neu durchstarten, nun als parteilose Gemeindever- treterin. Das klappt bestimmt – mit viel Fleiß, etwas Mut, einer Brise Hartnäckig- keit, ein wenig Glück und einem sehr properen Schutzengel. (So ein mickriges, kleines Ding würde doch auch nicht zu mir passen, oder?)

Bevor ich langsam, aber stetig wieder zur Tagesordnung übergehe, möchte ich mich erst von Herzen bedanken:

Bei allen Freunden, Bekannten und Kollegen für ihre guten Wünsche und lieben Grüße.

Es ist sehr schön zu sehen, wie viele nette Menschen mir die Daumen drücken. DANKE.

Vor allem handelt es sich für mich um eine völlig neue Erfahrung nach rund drei Jahren, in denen man fast nur beleidigende Anwürfe, Briefe und Anrufe erhalten hat, man in erster Linie Drohungen erhielt, man solle sich „warm anziehen“ und werde „fertig gemacht“ (nur weil man engagiert für einen anderen Standpunkt eintritt…) oder man z. B. mit der Ankündigung von Steinwürfen auf die privaten Fenster leben musste.

Bei meiner Familie für ihre bedingungslose Unterstützung und Rückendeckung.

Da kann man nur überwältigt DANKE sagen. Ihr seid einfach großartig!