Ergebnis Gründung
Veröffentlichung vom 3. März 2012
Ergebnis des Treffens:
Das weitere Vorgehen wurde einvernehmlich so festgelegt. Es wird keine separate Interessengemeinschaft gegründet, weil die Anwesenden diese derzeit für überflüssig halten. Unter der bewährten Federführung des Heimat- und Geschichtsvereins werden Mitglieder der Fraktionen, Vertreter der Kirchen, der Kopernikusschule und interessierte Bürger die Schicksale der Freigerichter Verfolgten und ihrer Helfer erforschen, aufbereiten und kommunizieren. Im Rahmen der Aktion „Zeitzeugen erinnern sich“ werden vorrangig diese Ziele verfolgt:
- Recherche,
- Dokumentation,
- Erinnerung,
- Information und damit
- Vorsorge vor zukünftigem Fehlverhalten.
Das ist eine hervorragende Vereinbarung, über die wir uns sehr freuen. Inbesondere dem Heimat- und Geschichtsverein danken wir für seine Initiative. Wir rufen die Freigerichter Bürger auf, sich rege an der offenen Arbeitsgruppe zu beteiligen. Jeder, der die Nachrichten aufmerksam verfolgt, weiß, wie wichtig die Maßnahme ist.
Kommenden Dienstag: Gründung der Interessengemeinschaft „Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus“
Am Abend trifft sich zum ersten Mal die neue Arbeitsgruppe, die auf Basis unseres Antrags in der Gemeindevertretung entstehen wird. Wir freuen uns, dass der Heimat- und Geschichtsverein sich dieser Aufgabe federführend annehmen wird. Großartig! Schließlich gibt es dort bereits seit vielen Jahren zum Thema hohe fachliche Kompetenz, starkes persönliches Engagement und sehr gelungene Maßnahmen, die nun durch unseren Vorstoß ergänzt und abgerundet werden können.
Am Wochenende war ein interessanter Vorbericht in der GNZ, der uns sehr hoffnungsfroh stimmt. Genauso wie darin von den Verantwortlichen grob skizziert, hatten wir uns das inhaltlich selbst auch vorgestellt.
Ausgehend von der Aktion „Stolpersteine“ in Gelnhausen liegt uns besonders am Herzen, dass die Begegnung mit den von Repressalien betroffenen Menschen im täglichen Leben als selbstverständlicher Teil unseres Alltags manifestiert wird. Wir sind schon sehr gespannt, welchen Ansatz / welche Umsetzung die Gruppe für Freigericht wählen wird.
Es ist uns aus diesen Gründen wichtig, diese Aufgabe jetzt zu bearbeiten
– weil die Zeitzeugen, auf deren Wissen wir zurückgreifen müssen, natürlich immer älter werden. Wir möchten gern, dass niemand vergessen wird.
– Gottlob haben Exzesse in der Freigerichter Bevölkerung nur in geringem Umfang stattgefunden. Das lag vielleicht auch daran, dass sich sehr viele Bürger standhaft einer Unterstützung der bizarren Ziele der Nazis verweigert haben. Darauf dürfen sie, ihre Familien und wir alle stolz sein. Auch diese Erinnerung wollen wir gern dauerhaft festhalten.
– Auch wenn wir uns das alle anders wünschen: Das kranke Gedankengut stirbt leider nicht aus. Die Ereignisse der letzten Monate beweisen das zu unserem Entsetzen. Im Gegensatz zur Einschätzung des einen oder anderen Redners in der Gemeindevertretung vor einigen Monaten müssen wir uns der wieder akuten Gefahr sehr bewusst sein und wachsam bleiben, damit so etwas nie mehr geschehen kann.
Wir freuen uns sehr, danken den Verantwortlichen des Heimat- und Geschichtsvereins und sind gespannt auf die Veranstaltung.
Zur Erinnerung hier noch einmal unser Antrag: GV-015 Gedenken Nazi-Opfer
Geschrieben
am 10. November 2013